Sunday, December 28, 2014

Henry Moore, kopf: zyklop, revisited



Remake als Bildkunst (fotografisch bearbeitete Handskizze) nach Henry Moore, 
kopf: zyklop, 1963, bronze auf holzsockel, Lehmbruck Museeum Duisburg

Laying Diva, inspired by an exhibition / Diva acostado, inspirado por una exposición



Two variations about the same photo. Dos variaciones sobre la misma foto.

Lichten / Ausstellung des Fotografen Thomas Ruff / Lichten / exhibition of photographer Thomas Ruff / exposición del fotógrafo Thomas Ruff





Claro, Andreas Gursky no está solo. Junto a él hay otros fotógrafos de Dusseldorf en la primera linea. Se tiene que mencionar Thomas Struth y Thomas Ruff. Todos son estudiantes de la Escuela de fotografía de Düsseldorf, a decir, de Bernd y Hilla Becher

Sure, Andreas Gursky is not alone. With him are other photographers from Dusseldorf are in the first line. You have to mention Thomas Struth and Thomas Ruff. All are students of the School of Düsseldorf Photography, say, Bernd and Hilla Becher.

For Ruff, see the images above.  

For Struth see 

http://www.ardmediathek.de/tv/Stilbruch/Fotograf-Thomas-Struth/rbb-Fernsehen/Video?documentId=20034286&bcastId=3914800

X-hibition II


Sometimes the strange light reflexions are the most spectacular in an art exhibition. But you must be able to see it. A veces los reflejos extraños de luz son los más espectacular en una exposición de arte. Pero debes ser capaz de verlo.
Pero usted debe ser capaz de verlo.

X-hibition I


Sometimes the viewers are the most spectacular in an exhibition.
A veces, los espectadores son los más espectacular en una exposición.

El pescador de los Mundos / fisher of the worlds / Weltenfischer / Internet in der Kunst


Preliminary study for the roll of the Internet to humans. Estudio preliminar para el despliegue de la Internet para los seres humanos. Vorstudie für ein Bild über die Rolle des Internets für den Menschen.

Bildkunst als soziologisches Meisterwerk - Die Fotografie von Andreas Gursky „99 Cent. 1999“





Beschreibung: Das Bild gehört zur Gattung der computerbearbeiteten Fotografie. Es zeigt einen Billigmarkt in den USA,wo jeder Artikel nicht mehr als 99 Cent kosten soll. Jeder angebotene Artikel ist neben- oder übereinander aufgereiht mehrfach zu sehen. Im Vordergrund erkennt man zum Beispiel Kekse und Süßigkeiten. Zwischen den Regalen sieht man Köpfe und Oberkörper einzelner Kunden. An der Wand im Hintergrund hängen riesige Werbeposter mit dem Aufdruck „99 cents only“. Es überwiegen im Bild Dinge, nämlich Architekturelemente und Waren. Die Menschen sind Beiwerk, pure Statisten; sie sind zwar erkennbar, aber nicht als Individuen.

Das Bild sieht auf den ersten Blick bunt aus; zugleich aber wirken die Farben auch kalt, eigenartig reduziert und unnatürlich. Die vom Künstler veränderten Farben zeigen überwiegend klare Grundfarben, insbesondere Blau, Rot, Gelb und Grün. Über den Umfang und die Funktion der Farbänderungen kann man nur spekulieren, da man das Originalbild nicht kennt, also keinen Vergleichspunkt hat. Gursky selbst soll gesagt haben, das Originalbild sei nicht so farbenfroh (Schmidt). Die Helligkeitswerte zeigen hohe Kontraste, die den Eindruck der Bildkälte noch unterstreichen.

Es dominieren horizontale Linien, alles wirkt gleichförmig und homogen, wenig aufregend. Die horizontalen Linien werden durch die frontal aufgenommenen Regalreihen und ihr Pendant in den „Lichtbrechern“ an der Decke erzeugt. Ebenso ergeben sich drei horizontale Reihen aus den Preisschildern. Vertikale Linien entstehen aus den einzelnen Deckenträgern, die aber wiederum in ihrer Gesamtheit auch ein horizontales Element bilden. Das Bild hat Fluchtpunkte, die sich aus den abgebildeten Gängen und den Regalkanten ergeben. Hieraus ergeben sich streng symetrische Diagonallinien, die das Auge des Betrachters genau zur Bildmitte hinführen. Ohne zu sehr werten, kann man sagen, dass das Bild auf den ersten Blick schachbrettartig, statisch, ja fast langweilig wirkt. Es hat jedenfalls keine Dynamik oder Spannung im Bildaufbau.

Wie bei Fotografien üblich, gibt es keine Signatur des Künstlers auf der Vorderseite des Bildes. Obwohl Gursky sich einen Fotomaler nennt, zeigt dies, dass er sich formal in der Tradition der Fotografie, nicht aber der Malerei, sieht.

Raum und Perspektive: Fotografiert wurde erkennbar von oben, von einem deutlich über die Größe des Menschen erhobenen Standpunkt. Dadurch kann man bis an die Rückwand sehen. Angeblichwurden zwei verschiedene Fotos mit verschiedenen Tiefenschärfe-Ebenen übereinander gelegt. Dadurch wird die Perspektive auch nicht durch - ansonsten fototechnisch zu erwartende - Unschärfen im Hintergrund erkennbar. Durch diese Form der Computerbearbeitung wird die Perspektive reduziert. Der Raum erscheint gleichförmig, homogen, konturlos und eigenartig asketisch.

Licht: Das auf dem Bild zu sehende Licht ist rein weißes Kunstlicht, offenkundig von oben. Wie üblich bei reinem Flutlicht ist keine Richtung des Lichts erkennbar. Das Licht wirkt hart und fast unbarmherzig grell. Schatten sind wenige erkennbar. Dies entspricht der Realität eines Supermarkts, der gut ausgeleuchtet sein soll, um die Waren optimal zu präsentieren und unkontrollierte dunklen Ecken zu vermeiden. Das weitgehende Fehlen von Licht und Schatten zeigt die abgebildete Realtät als eine Kunstwelt ohne jedes Drama.

Materialfragen: Die Fotografie wird körperlich präsentiert als ein Druck auf Acrylglas. Das zugrunde liegende digitale Bildmaterial stammt von einer hochwertigen Großformatkamera Hasselblad H3 mit 39 Megapixel Auflösung. Deren extrem hohe Pixelzahl erlaubt es, selbst kleinste Details noch scharf zu erkennen, etwa die Aufschriften auf den angebotenen Waren.

Größe: Die Größe des Bildes (d.h. des Ausdruckes auf Acryl) beträgt 6,8 x 11,1 Fuß, dies entspricht 2,079 x 3,371 m. Offenbar wurden beim Druck schon bewußt amerikanische Maße verwandt. Für eine Fotografie ist dies eine riesige Größe, die eher an großformatige Malerei erinnert.

Der Effekt der Größe für das Bild wird in den Rezensionen vielfach diskutiert:

Das Bild ist so groß, dass man „gezwungen ist Abstad zu halten, um etwas zu sehen“ (Pfab, 66).

Das (große) Format ist ein simples, aber bewährtes Instrument in der Geschichte der Kunst. Schon in der antiken Bildhauerei nutzte man es zur Verherrlichung und Sakralisierung von Herrschenden und Gottheiten... Der Betrachter wird zum Winzling, sein Körper ...bedeutungslos im Vergleich zur übermächtigen Gewalt des Bildes“(Sternfelt in Tojner, 125).

Ein gewisses Unbehagen weckt sie natürlich schon, diese aktuelle Begeisterung fürs pathetische Grossformat made in Germany“ (Basting). Die Autorin zieht einen Bogen zu den architektonischen Monumentalfantasien der Nazis.

„The point, of course, is that bigger is not always better, but in the case of “99 Cents” it actually is. “99 Cents” is not a good photo because it is big, but (in part) because the size is used for maximum impact“ (Colberg).

Die Wirkung des Bildes hängt also unmittelbar mit dem gewählten Format zusammen; erst das große Format ermöglicht es dem Künstler, einen extremen, geradezu erdrückenden Detailreichtum zu zeigen. Anders als bei der Monumentalkunst totalitärer Regime geht es dem Künstler nicht darum, das betrachtende Individuum in die Rolle der Bedeutungslosigkeit zu drängen, sondern darum, seine funktionale Selbstbeschränkung in der Gesellschaft kritisch zu hinterfragen.

Technische Arbeitsmethode: Diesbezüglich ist man auf eine genaue Bildbetrachtung und kolportierte Gespräche mit dem Künstler angewiesen, da Gursky selbst seine Bearbeitungs-methoden nicht schriftlich erläutert hat. Das Bild besteht offenbar aus verschiedenen Fotos, man darf annehmen mit zwei unterschiedlichen Ebenen der Tiefenschärfe. Nach mündlichen Erläuterungen des Künstlers soll eine Objektivkorrektur vorgenommen worden sein, da die Sicht im Original leicht schräg war und Gursky eine absolute Mittelperspektive wollte. Außerdem wurden Farbänderungen vorgenommen.

Entstehungsdatum: Die Fotoarbeiten erfolgten offenbar, wie der Titel erkennen lässt, 1999. Im Jahre 2001 wurde das erste fertige Bild versteigert. In der Zwischenzeit muss es einen unbekannten Bearbeitungszeitraum gegeben haben. Dieser kann sehr lang gewesen sein, da Gursky bei einer späteren Bildserie (Bangkok) sagte, die Bearbeitung habe ein Jahr gedauert.

Zahl der Originale: Offenbar gibt es zwei im Detail unterschiedliche Bildversionen, die sich in Detailstrukturen und Farben unterscheiden (http://en.wikipedia.org/wiki/99_Cent_II_ Diptychon). Daher wird es auch als „ Diptychon“ bezeichnet. Die Zahl der Abzüge bzw. Drucke beider Bildvarianten war nicht sicher zu ermitteln. Mindestens drei Drucke wurden separat versteigert. Anderweitig hat Gursky geäußert, er produziere höchstens sechs Ausdrucke eines Bildes. Hier zeigt sich exemplarisch das Problem, bei Fotokunst den Begriff des Originals zu bestimmen. Im rein logischen Sinne ist das Original nur das dem Druck zugrunde liegende Speichermedium (früher Film, heute Speicherkarte, CD, Stick etc.), das aber nicht visuell wahrnehmbar ist. Visuell wahrnehmbar ist erst der Ausdruck, der jedoch potentiell beliebig wiederholbar ist.

Preis: Ein Ausdruck wurde bei Sotheby´s für 3,34 Mio.$ US versteigert, ein zweiter Druck für 2, 25 Mio.$ US, ein dritter für 2,48 Mio.$ US. Teuerstes Foto aller Zeiten war bis dahin Cindy Sherman „Untitled #96“ für 3,89 Mio.$ US. Gursky´s Bild wurde damit zeitweilig zur teuersten Fotografie der Welt und es machte Andreas Gursky zu einem der erfolgreichsten Fotografen der Gegenwart. Ausnahmsweise ist hier der Preis des Bildes für die Besprechung bedeutsam, denn er wirft die Frage auf, was dieses Bild aus den Abermillionen anderer Fotografien hervorhebt und was den extremen Wert auf dem Kunstmarkt bewirkt hat. Zudem hat es eine gewisse Ironie, wenn man den exorbitanten Marktwert des Bildes dem Titel „99 Cent“ gegenüberstellt. Die bereits im Bildinhalt und im Titel angelegte Ironie wird hiermit verstärkt; dies ist der Gedanke „mit Billigangeboten läßt sich viel Geld verdienen“.

Deutung und Wirkung des Bildes: Zunächst einmal bleibt zur Form festzustellen, dass Gursky die Fotografie nicht als rein dokumentarisches Medium benutzt, sondern seine Fotografien so verändert, dass schließlich die von ihm gesehene subjektive Realität abgebildet wird. Insoweit stimmt der von Gursky selbst benutzte Begriff des Fotomalers. Gleichzeitig lehren uns seine perfekt gearbeiteten Montagen, der Realität eines Fotos zu misstrauen. Perfekte Manipulationen ohne sichtbare Spuren sind möglich.

Zur Aussage des Bildes werden in diversen Publikationen vielfache Deutungsmöglichkeiten angeboten.

Gursky macht mit dem geometrisch-mathematischen Raster die Austauschbarkeit der Architektur sichtbar, egal ob Fabrik, Hotellobby oder Gefängniszellen“ Es gäbe „kein Entrinnen aus der Inhumanität, romatische Tagträumereien sind sinnlos“ (Hummitzsch)

„This is the world that we have created (and a large part of which we are now forced to ignore), and Gursky’s work makes you look at it. No more, no less. That is why, for me, “99 Cents” is such a great photo“ (Colberg).

Das Bild ist ein „Historienbild der Massengesellschaft“ (Maak, FAZ)

... schriller Kampf der Produkte und Marken, anonymer Konsument. Erst auf den zweiten Blick sind Kunden zu erkennen, die einsam wie Schiffbrüchige durch das Warenmeer des Discounters treiben. Seine Bilder zeigen den Menschen als einsame, in den Ornamenten der Masse aufgehende Kreatur“. „Der Mensch ertrinkt in einem unendlichen Meer von Möglich-keiten“ (Nicolaus )

Menschen werden auf Farbpunkte reduziert. Ihre Individualität geht in der sie umgebenden Sphäre unter“ (Pfab 67)

Menschen werden zu Zwergen“ (Abuelo)

Im Grunde sind dies alles keine kontradiktorischen Deutungen, sondern sie ergänzen sich. Unstritiger Tenor ist, das Bild zeige ein überspitztes Portrait der postmodernen Gesellschaft, es seziere die gesellschaftlichen Strukturen gestochen scharf, es verdichtete die Wirklichkeit.

Jedenfalls geht es in dem Bild um Konsumwaren, eventuell auch um Konsumwahn. Im Vordergrund sind etwa Keke und Süßigkeiten zu sehen, jedenfalls Gegenstände, die in der gezeigten Häufung ungesund sind. In großen Mengen, auf deren Verkauf der Supermarkt ja gerade zielt, verursachen sie Schäden an der Gesundheit des Käufers und bewirken dennoch den Geschäftserfolg des Ladenbesitzers. In dieser Welt verhält sich also der Kunde letztlich selbstschädigend und hat zugleich die Illusion, sich mit dem Einkauf etwas Gutes zu tun. Er hat den Eindruck, für einen Dollar kann man sich alles kaufen. Dies ist sozusagen das Versprechen des Schlaraffenlandes durch den Kapitalismus.

Dieses Schlaraffenland hat aber eine beängstigende Kehrseite. Der im Bild dargestellte Konsumrausch führt zur Reduktion des Individuums, der Mensch wird zum Akzessoire einer Maschinen- und Warenwelt. Das Bild zeigt eine Unmenge von angebotenen Waren; die Menge ist erschlagend und nicht zu überblicken. Das Auge hat nichts zum festhalten. Die gezeigte Warenwelt wird geradezu als ein wogendes Meer gezeigt, in der der Mensch nur noch aus den Wellentälern herausschaut und zu ertrinken droht. Die in der Fotografie „99 cents“ gezeigte Welt ist eine sehr nüchterne Realität, in der die Waren den Menschen erdrücken und wenig Platz für Individualität lassen. Es gibt keine Geheimnisse, keine Abenteuer, keine Helden, keine echten Herausforderungen des Menschen. Seine Vitalfunktion beschränkt sich auf das Einpacken und Bezahlen. Offenbar hat Gursky mit der Fotografie den Nerv der Zeit getroffen, denn er zeigt und verdichtet die gesellschaftliche Realität in nur einem Foto. Diese konzeptionelle Leistung des Künstlers könnte - neben der technischen Brillianz- auch den hohen Marktwert des Bildes verständlich machen.

Ob Gursky die postmoderne Warenwelt mit dem Bild kritisieren oder nur widerspiegeln will, bleibt offen, ist für die Wirkung des Bildes aber letztlich unerheblich. Die Intention des Künstlers tritt insoweit hinter der klaren Aussage des Bildes zurück.


Literatur:

Abuelo
http://fokussiert.com/2008/08/04/meisterkopien-unsere-andreasgursky-aufnahme/
Basting
http://www.xcult.org/texte/basting/07/gursky.htmlBeyst
Andreas Gursky from a world spirit´s eye view,
d-sites.net/english/gursky.htm#.VHIfZhZqKpo
Colberg
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://
jmcolberg.com/weblog/archives/Jordan_Gursky.jpg&imgrefurl=ht
tp://jmcolberg.com/weblog/2007/07/personal_favourite_99_cents_
by_andreas_gursky/&h=266&w=450&tbnid=4Axc7iqAT9PYsM:
&zoom=1&docid=SB7S2goJuhQr2M&ei=xt5xVIWVC4vqOLL_
gaAD&tbm=isch) 
Hummitzsch,
Dokumentar des Weltenwandels; http://www.textem.de/index.php?id=1696
Nicolaus
http://www.stern.de/fotografie/andreas-gursky-reporter-des-weltgeistes-583212.html
Pfab
Studien zur Düsseldorfer Fotografie 2001^, Dissertation
Schmidt
WGJ 1/3 Künstlerischer Essay Andreas-gursky-99cent. PDF im
Internet
Tojner
2012, Andreas Gursky at Lousiana, Ausstellungskatalog

Sunday, December 21, 2014

Gursky´s "Beelitz" und Richters "Ausschnitt No. 271" im Vergleich

The original "Beelitz" with the artist Andreas Gursky: 



Gurskys Bild "Beelitz" wirkt auf den ersten Blick wie einfache, streng abstrakte Malerei, wie eine Aufreihung schwarzer Linien mit ockerfarbigen Zwischenräumen. Die Bildgliederung ist streng horizontal, die ca. 100 horizontalen Linien werden durch die schwarzen Linien und gewisse gleichmäßige Reflektionslinien innerhalb der schwarzen Linien gebildet. Es gibt einige linsenartige Ausbuchtungen der ockerfarbigen Flächen, die das Bild interessanter machen, aber die strenge Linienkomposition nicht aufheben.

 

Remake CHO; inspired by "Beelitz"

Erst wenn wir genauer hinsehen und näher treten, entdecken wir das es das hochauflösende Foto einer realen Szene ist. Das Bild zeigt Spargelstecher bei der Arbeit. Jeder der Arbeiter hat eine kleine Schubkarre bei sich, auf der mehr oder weniger viele Spargel liegen. Viele Spargelstecher haben die schwarzen Iso-Folien angehoben, um die Spargel in den Hochbeeten darunter stechen zu können. An den Schatten können wir erkennen, dass es ein Bild vom frühen Morgen ist.

Die Menschen sind von hoch oben fotografiert, aus der Totalen, ohne Fluchtpunkt, ohne Perspektive des Raumes. Der Fotograf bewegt sich mit einem Fluggerät, dessen Korpus oder Schatten nicht zu sehen ist. Die Menschen stören sich nicht am Überflug, sie schauen nicht hoch zum Fluggerät. Sie wirken uninteressiert, wie Tiere in einem Zoo, die sich nicht für die Zuschauer interessieren. Vielleicht arbeiten sie im Akord und wollen sich nicht von der Arbeit ablenken lassen.Ob es Männer oder Frauen sind lässt sich nur erahnen, es spielt keine Rolle, es sind einfach Arbeitskräfte. Die Arbeiter wiederholen sich mit einer gewissen Monotonie: eine Arbeitskraft, eine abgedeckte Plane, eine Schubkarren. Die Montotonie erinnert an die Fabrikwelten in modern times. Es handelt sich um eine Art Fabrikwelt, auch wenn diese Fabrik open air und mitten in der Landschaft gelegen ist. Gleichzeitig sind die Akteure ganz einfache Menschen. Wie bei Van Goghs Kartoffelessern wird die Gesellschaft von unten her erzählt. Der Name Beelitz hat hier seinen Stellenwert. Beelitz ist eine kleine Stadt südlich von Potsdam, auch als Spargelstadt bekannt. Hier gab es die riesigen LPG´s die die Tier- und Pflanzenproduktion fabrikmäßig betrieben. Die Arbeiter im Bild Beelitz sind durch ihre Arbeitsbedingungen auch nur an der Massenproduktion, nicht an der Natur interessiert.

Auch in diesem Bild zeigt Gursky seine typischen Künstlerischen Mittel: Die ruhige Horizontale, die Höhe des Fotografen, die ungewöhnliche Perspektive, die Reduktion des Menschen zur unbedeutenden Dekoration der von ihm geschaffenen Lebenswelt.



Nun zum Vergleich. Gursky hat eine Fotografie geschaffen, die wie ein abstraktes Gemälde wirkt. Richter hat in „Ausschnitt No. 271“ ein Ölgemälde auf Leinwand geschaffen, dass wie eine Fotografie wirkt. Das ist das Gegenteil von Gursky, hier wird eine Fotografie imaginiert. Was für eine Fotografie es ist, bleibt durch die Unschärfe offen, es könnte eine Holzmaserung sein aber auch eine Landschaftsfotografie vom Flugzeug aus. Wieder ist die Bildkomposition horizontal und linear. Wie bei Gursky lösen kleine Punkte die lineare Komposition etwas auf. Die Runden Dellen erscheinen wie Zeugnisse eines lebendigen Prozesses, wie Astlöcher, vob Menschen ausgehobene Gruben oder Bombenkrater. Der Betrachter zerbricht sich den Kopf, um das Bild zu verstehen, findet aber keine eindeutige Lösung. Je näher wir herantreten, um so mehr löst sich das Bild auf, während wir bei Gursky immer mehr erkennen.

Die beiden Künstler kommen somit von verschiedenen Seiten, Fotografie und Malerei, berühren sich aber auf halben Wege, kommen zu ähnlichen Stilmitteln und Ergebnissen. Es entsteht eine einheitliche Bildkunst mit unterschiedlichen Arbeitsmitteln.


Remake CHO; inspired by "Ausschnitt No. 271" from Gerhard Richter

Friday, December 19, 2014

Swarovski im Wald, Bilder zweite Wahl / Swarovski en el bosque, imagenes de la segunda opción / Swarovski in the forest, photos of second choice



























Pure light: The view of the event horizon/ luces puros: la vista del horizonte de sucesos/ Reines Licht: Der Blick auf den Ereignishorizont


ciudad infernal / infernal city


burning woman / mujer ardiente


el hombre vegetal / the herbal man


"Das zu benennen, was wir machen, ist gar nicht so einfach. Es ist keine Malerei, es ist eindeutig Fotografie und auch keine eindeutige Fotografie. Als man mich an die Akademie berufen hat, wusste man nicht, wofür man mich berufen soll. Dann war es erst einmal ein Lehrstuhl für Freie Kunst. Das war Quatsch, denn Bildhauerei, Malerei ist auch Freie Kunst, jetzt ist es eine Professur für Bildkunst."

 Andreas Gursky, zitiert nach
 http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/tips/160297/index.html